Die Hobbits vom Bockland haben beim Bürgermeister von Bree eine befestigte Siedlung im südlichen Wildwald beantragt. Wie aus sicheren Quellen im Umfeld des Bürgermeisters Gustav Zartlärche zu vernehmen war, wollen die Bockländer Hobbits eine Handelsstation und ein befestigtes Dorf aufbauen.
Bockland – Bree – Wildwald, Colcalad.
Wie Emma Heidebaum, die Frau des ersten Stadtschreibers Walter Heidebaum gegenüber dem Funkenflug bestätigte, hat eine Gemeinschaft um Saradoc Brandybock beim Bürgermeister ein Gesuch gestellt ein neues befestigtes Dorf am Brandyweinfluss errichten zu dürfen.
Eine Handelskai wurde schon gebaut für Handelswaren wie Fische, Käse, Weizen und Gemüse. Das Dorf soll von den Grenzern des Auenlandes bewacht werden und gleich neben dem Handelskai, leicht erhöht, zu liegen kommen.
Wie aus Kreisen der Bockländer zu vernehmen war, würde der Wohnraum in Bockland knapp, da die Familien viele Kinder haben und deshalb Wohnraum suchen. Auch andernorts im Bree- und Auenland sei die Lage ähnlich, weshalb die Idee entstand eine neue Siedlung zu eröffnen. Auch hätten Hobbits schon immer im Breeland gelebt, seien aber zahlenmässig etwas geschwunden in den letzten Jahren. Es sei ein Versuch, dies wieder zu korrigieren und die Wildnis zurückzufordern.
Zu diesen Plänen und zum Gesuch selber wollte das Rathaus in Bree aber keine Bestätigung oder ein Dementi geben, noch konnten weitere Auskünfte eingeholt werden.
Wie von Lofar Eisenband ausserhalb von Bree zu erfahren war, sei der aufkommende Handel nach Tinnundir und der Feste Guruth in Evendim der Grund für das Begehren der Hobbits im Wildwald. Noch weiter nördlich sei ein zweiter solcher Handelsposten entstanden. Auch sei die Anbindung an den Handel nach Bree über die nahegelegene Baustelle bei Rose Dornlags Baustelle geplant, wo man Gemüse und Weizen anbaue. Kenton Distelweg bestätigte dies indirekt auf Nachfrage der Redaktion.
Wie Hauptwachtmeister Grimmranke dann entgegnete, seien aber noch einige Dinge nicht gut überlegt worden. Nach einem verständnislosen Kopfschütteln sagte er: «Wie will denn ein Segelschiff von Bockland in den Norden fahren, wenn da eine Steinbrücke steht? – Das ist bestimmt eine Dummheit und ein Fehler!»
Sein Untergebener, Wachtmeister Rosenstock, murmelte auf diesen offensichtlichen Fehler etwas abzumildern, dass vielleicht der Plan sein könnte, die Schiffe vor der Durchfahrt zu zerlegen, also zumindest den Mast, was aber natürlich ein grosser Aufwand wäre.
Weitere Munkeleien nicht ernstzunehmender Art waren im Tänzelnden Pony zu vernehmen: Das neue Dorf sei eigentlich ein Geheimdorf, das nun öffentlich gemacht werden soll. Oder dass die Hobbits im Breeland an die Macht streben würden, indem sie weitere Gebiete besiedelten. Hobbits hätten den leicht beschwipsten Stimmen nach Expansionsgelüste. Eine weitere Behauptung, dass Hobbits dort ein geheimes Nahrungsmittellager für schlimme Zeiten gebaut hätten, und es nun Dorf nennen wollten, machte ebenso die Runde.
Einen Namen hat das zukünftige Dorf allerdings noch nicht. Die Bockländer sind vielleicht froh um Ideen und Vorschläge. Man kann sie im Schloss abgeben und so verewigt werden. Und im Auktionshaus von Bree kann man Wetten auf den Namen platzieren und ob eine Bewilligung überhaupt erteilt wird.
Vielleicht wohnt dann bald der über Bockland hinaus allseits bekannte Beuno Willowtree im südlichen Wildwald und zieht von dort seine Kreise.
Titelbild: Handelsstation am Brandywein nördlich von Bockland © Colcalad.