Steine können jemanden hindern sein Ziel zu erreichen, Steine können aber auch gegen Gefahren vorbeugend platziert werden. Ein Tal südlich der Stadtmauern von Schragen im nördlichen Breeland wurde durch einen grossen Fels komplett zugesperrt, so munkeln Bewohner von Schragen. Diese Stimmen berichten weiter, dass Orks früher das Tal nutzten und die Gegend unsicher gemacht hatten. Doch nun ist das Tal zugesperrt und man kann weder hinein noch hinaus – hoffentlich.
Bree, Cynmaru Eilenzahn.
Als Noldofinwe am 21. November im Funkenflug über den Stein des dritten Zeitalters berichtete, reagierten einige Leserinnen und Leser aus der Umgebung beim Funkenflug, dass es seit Kurzem noch mehr solche unerklärlichen Felsen und Steine habe: «Vielleicht stecke ja der Bürgermeister von Bree, Gustav Zartlärche, dahinter. So habe er endlich auch einmal etwas Gutes getan.»
Ich mache mich deshalb auf die Suche im nördlichen Breeland. Mein Pferd wird mich eilends zu den gemeldeten Stellen tragen. Die Suche beginnt in Westbree, oberhalb des Tänzelnden Ponys. Idyllisch und mit einer herrlichen Aussicht gesegnet, muss es dort offenbar kräftig gekracht haben. Auf dem Weg zur obersten, kleinen und ruinenhaften Arena mit herrlichem Blick über Bree und das umliegende Land thront ein riesiger Felsblock, festgekeilt in den bestehenden Felsen. Er lässt gerade einen Durchgang etwas mehr als einen Mensch gross frei, so dass hier der Weg nicht versperrt ist. Aber ob der Fels wirklich hält? Ein mulmiges Gefühl muss ich in Kauf nehmen, als ich eilenden Schrittes, mein Pferd beim Haus zurücklassend, hindurch schreite.
Da es noch früh am Morgen ist, sehe ich keine Anwohner
und will sie auch nicht stören. Ich reite im Galopp durch das Nordtor und durchkreuze das nördliche und westliche Breeland. Doch weder Richtung Bockland noch Richtung Schragen sehe ich weitere «neue» Felsblöcke, die da nicht vorher waren. Auch auf dem Festgelände scheint alles wie immer. Ich lenke mein Pferd zur Fundstelle des «Steins des dritten Zeitalters». Dieser versperrt den Weg komplett und ich reite um ihn herum weiter Richtung Schragen.
Die Vegetation ändert sich schon etwas, als ich mich dem Grünweg folgend Schragen nähere. Dort auf der rechten Seite, als der Weg etwas steiler wird, ist ein neuer Felsblock, der den Zugang zu einem kleinen Tal verhindert. Ich war schon einmal im Tal auf der Suche nach Raubgut, aber es war unheimlich und man spürte die Bedrohung durch üble Gestalten. Doch jetzt ist der Zugang komplett vom Stein versperrt. Das Gerücht ist also wahr. Sollten dort wirklich Orks ein- und ausgehen, so müssten sie nun einen Umweg machen.
Als die alte Nordstrasse Schragen erreicht und ich in dort ankomme, fühle ich mich beschützt und wieder mit Mut. Findlinge fand ich keine mehr. Ich nehme mir ein Zimmer im Gasthaus. Ob wirklich Zartlärche hinter der Steinaktion steht? Ich bezweifle es, auch wenn der Grünweg etwas sicherer wurde.
Titelbild: Das Tal ist verschlossen, hinein oder hinaus geht es nur mit einem Umweg © Cynmaru Eilenzahn