Eine sehr wechselvolle Geschichte hatte Schwanenfleet: Von der weit herum bekannten Gebiet der Schwanengesänge und sagenumwobenen Stadt Caras Gelebren, zur von den Númenorern ausgebeuteten Landschaft hin zum von Sauron verwüsteten Landstrich. Heute erholt sich die Gegend wieder etwas, weist aber einige Narben und Ruinen auf.
Bree, Cynmaru Eilenzahn (SSG).
Schwanenfleet oder Schwanenflut ist ein Sumpfgebiet zwischen den Flüssen Mitheithel und Glanduin, das einst zum Elbenreich Eregion gehörte, nach Saurons verheerenden Kriegen des Zweiten Zeitalters und der Zerstörung durch die Menschen jedoch größtenteils brach liegt. Auf Sindarin heißt der Fluss «Nîn-in-Eilph», das heißt «Wasserlauf der Schwäne».
Die Moore und Dickichte von Schwanenfleet haben bereits viele wichtige Persönlichkeiten in der Geschichte von Mittelerde erlebt – von den Noldorin-Elben bis hin zu den Menschen von Númenor. Viele Weidenbäume stehen auf Inseln, die von stillen Wassern und verzweigten Bächen umgeben sind. In den schilfbewachsenen Tümpeln wimmelt es sowohl von Fischen, Fröschen und Insekten als auch von zahlreichen Luft- und Wasservögeln, deren Stimmen das Moor für seine «Gesangstümpel» berühmt machten.
Die heute zerstörte und stark verwilderte alte Südstraße schlängelt sich mitten durch Schwanenfleet und führt von Cardolan herab, um bei Tharbad die Grauflut zu überqueren. Sie führt weiter nach Enedwaith, von wo aus sie durchs Dunland und Rohan bis nach Gondor verläuft und dieses Reich mit dem untergegangenen Königreich Arnor im Norden verbindet.
Schwanenfleet war einst die Heimat zweier historisch bedeutsamer Städte, die heute beide in Trümmern liegen. Caras Gelebren, wo einst die Noldor lebten, deren Anführer der Juwelenschmied Celebrimbor war, wurde vor mehr als viertausend Jahren von Saurons Zorn heimgesucht und verwüstet. Tharbad, einst eine stolze Stadt der Dúnedain, blühte im Dritten Zeitalter auf, zerfiel jedoch mit der Zerstörung von Arnor und ist seit einem Jahrhundert verlassen, seit die Fluten nach dem grausamen Winter anstiegen und die mächtige Brücke zum Einsturz brachten.
Auch die Herrin Galadriel, die mit ihrem Gemahl Celeborn und ihrer Tochter Celebrían im Zweiten Zeitalter viele Jahre lang in Caras Gelebren lebte, liebte diese Region. Zu jener Zeit war Celeborn noch Anführer der sagenumwobenen Hellen Schar und brach oft in den Kampf gegen Orks und andere weitaus schlimmere Wesen auf, die dem Sturz Morgoths entgangen waren. Er wurde zum obersten Beschützer von Eregion, während Galadriel die Bäche und Wälder von Schwanenfleet pflegte und half, Caras Gelebren zu einem Ort der Schönheit zu machen, der an die sagenumwobenen Elbenhallen der Vergangenheit erinnert.
Trotz Galadriels Fürsorge erlebte Schwanenfleet jedoch auch schreckliche Zerstörungen, und das nicht immer durch den Feind. Die seefahrenden Númenórer, die ihre eigenen Inselwälder längst erschöpft hatten, lechzten nach Holz, um mehr und mächtigere Schiffe zu bauen, also fällten sie die Bäume von Schwanenfleet zum Bau ihrer Flotten. Aufgrund ihrer Zerstörung zogen sich die Waldelben und Ents in entfernte Wälder zurück und andere Geister des Waldes wurden zu bloßen Legenden. Die Númenórer hoben auch die Flüsse aus und bauten große Deiche, um mehr Land für die Landwirtschaft zu gewinnen. Was den Wäldern angetan wurde, betrübte Galadriel zutiefst, und trotz all ihrem Flehen, die Sümpfe nicht zu zerstören, waren die Menschen zu stolz und schenkten ihr kein Gehör. Bald durchquerte sie Schwanenfleet nicht mehr, da sie seine ungezähmte Schönheit für ebenso unwiederbringlich verloren hielt wie einst Beleriand, und zog sich in den Schutz von Laurelindórenan jenseits der Berge zurück.
Als die Herrin des Lichts fort war, ließ Saurons Ankunft in diesen Landen nicht lange auf sich warten. In Caras Gelebren täuschte er Celebrimbor in der Gestalt des Elben Antheron und nutzte den Hunger der Juwelenschmiede nach Kunst und Magie, um sie dazu zu bringen, die Ringe der Macht zu schmieden. Als Celebrimbor schließlich den Verrat erkannte und versuchte, ihn an der Aneignung der Ringe zu hindern, verwüstete Sauron Schwanenfleet, setzte die Moore in Brand und legte Caras Gelebren in Schutt und Asche. Von dort aus eroberten seine Armeen Eriador und wurden nur durch die vereinte Macht von Númenor und den Elben von Lindon zurückgeschlagen, die den Dunklen Herrscher schließlich an den Übergängen der Grauen Flut besiegten und ihn in die Flucht nach Mordor schlugen.
Als das Zweite Zeitalter verging und das Dritte Zeitalter begann, fand die Region zu einem natürlicheren Zustand zurück, der jedoch viele Narben aufwies. Eine Zeit lang blühte sie auf, als Arnor und Gondor sich erhoben, doch nach der Zerstörung des Königreichs im Norden durch den Hexenkönig lag es erneut brach, Tharbad verfiel, und die Straßen wurden zunehmend unzugänglich und gefährlich. Jetzt erinnern die zertrümmerten Steine, die einst die Heimat der Elben waren, still an den Ruhm vergangener Zeiten, und das stürmische Wasser der Flüsse wirbelt zwischen Tharbads Gebeinen. Trolle lauern in den Mooren, Orks suchen die dunklen Ufer der Tümpel heim und in letzter Zeit ist von weitaus unheimlicheren Gestalten in den Schatten die Rede.
In der Ardapedia liest man darüber: «Im September 3019 D. Z., einen Tag nachdem die vier Hobbits und Gandalf auf ihrem Rückweg ins Auenland Saruman begegneten, überqueren sie den Fluss Schwanenfleet an der Furt oberhalb der Wasserfälle.»
Über Cardolan hat der Funkenflug kürzlich berichtet.
Titelbild: Ein Bild der Idylle an der Schwanenfleet, ein Ort für viel Erholung? © SSG
(Standing Stone Games Entwickler Scenario führt durch Schwanenfleet)
(Cardolan ist ein Teil der Erweiterung 34 von Herr der Ringe online. Diese wird am 15. November aufgespielt und verfügbar sein für die Level im Bereich 1 bis 32. Sie ist noch vorbestellbar.)