«Es lohnt sich einen grossen Bogen um sie zu machen!» Die Hügelgräberhöhen zwischen Auenland und Breeland bergen einige dunkle Geheimnisse. Nachdem ich bei Lobelia Sackheim-Beutlin in Hobbingen eingeladen war, ritt ich durchs Auenland, die Brandyweinbrücke und der grossen Oststrasse an Arthurs Lager vorbei nach Bree.
Bree, Cynmaru.
Irgendwie drohend kam mir die Gegend vor, als ob sie sagen würde: «Komm ja nicht hier hoch, oder Du wirst Dein wahres Wunder erleben!» Ich erinnerte mich an das Bild von Guzi und an die Geschichte dahinter. Auch den Artikel von Redakteur Noldofinwe kam mir in den Sinn. Diese Geschichten der alten Könige von Cardolan, die Grabunholde während der grossen Pest, die keine Ruhe finden können, lassen mich in Gedanken nicht mehr los.
Wie war ich froh trat ich durch das bewachte Tor von Bree. Doch die Geister liessen mich nicht los. Denn als ich in der Gelehrtenhalle eintraf, wo mich Colcalad zu einer Besprechung treffen wollte, musste ich meine Gedanken loswerden. Er führte mich dann in einen Seitenraum und zeigt mir ein Bild von den Hügelgräberhohen, das meine Gefühle, Ängste und Sorgen auf die Leinwand gemalt hatten, so schien es mir. Ein Bann floss heraus, kroch in meine Nähe und wollte an mir hochkriechen, so schien es mir.
«Der Maler heisst Steve Firchow», sagte er. Ich betrachtete das Bild eingehend. Die Gefahr, die ungesagt drohenden Worte, Kälte und Fäulnis strömten richtig auf mich zu. Die alten Runen und Schriftzeichen drohten in längst vergangenen Flüchen. Das Bild fesselte mich – und doch war ich froh, nicht dort zu sein.
Auf einmal bemerkte ich, wie Colcalad auf mich wartete und mich verwundert fragte: «Hast Du Sorgen oder Angst?» Ich verneinte und wischte die Gedanken fort. Die Besprechung mit ihm konnte beginnen. Und doch liessen mich die Hügelgräberhöhen mit ihrer Geschichte und den auch heute spürenden Auswirkungen nicht mehr ganz los an diesem Tag.
Titelbild: Die Hügelgräberhöhen – ein Ort, an den niemand freiwillig gelangen will © Steve Firchow
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