Helmut W. Pesch erklärt in seinem zweiten Blogbeitrag für die Hobbitpresse am 26. Juli, wer Galadriel ist. Eine der Hauptfiguren der kommenden Amazon-Serie «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» ist auch in den Werken J.R.R. Tolkiens eine wichtige Elbin. Die Geschichte Galadriels ist sehr wechselhaft, wie Pesch zusammenfasst.
Mittelerde, Cynmaru Eilenzahn (Hobbitpresse).
Galadriel gehörte zu den Noldor und war die jüngste Tochter von Finarfin, eines Sohnes des Hochkönigs Finwe. Geboren wurde sie in den Unsterblichen Landen im Westen und ist nach Círdan die älteste Elbin in Mittelerde.
Als ihr Onkel Fëanor sich gegen die Valar auflehnte und nach Mittelerde zog, schloss sich Galadriel ihm an. Pesch führt weiter aus:
Warum, das erklärt Tolkien unterschiedlich, wobei er im Alter dazu neigte, ihr Verhalten immer mehr zu entschuldigen. Es sei vor allem ihre Sehnsucht gewesen, schreibt er, die weiten Lande der Welt und deren Wunder zu sehen. Dennoch traf auch sie der Bann der Valar, der ihr die Rückkehr in den Westen verwehrte.
Galadriel war massgeblich am Widerstand gegen Sauron engagiert und erhielt vom Elbenschmid Celebrimbor einen der drei Elbenringe der Macht: Nenya, dem Ring des Wassers . Sie herrschte zuerst über das Elbenreich Eregion, dann über Lothlórien auf der anderen Seite des Nebelgebirges. Dort scharte sie Grauelben um sich.
Galadriel und Celeborn am See Evendim (C) Ted Nasmith
Sie heiratete Celeborn, vermutlich einen Sinda oder einen Teleri. Mit ihm hatte sie eine Tochter Celebriaen, die Gemahlin Elronds und Mutter Elladan, Elrohir und Arwen Abendsterns. Galadriel trug nie einen Königstitel, obwohl sie nach dem Tod des Hochkönigs Gil-galad die rechtmässige Erbin und faktische Königin der Noldor gewesen wäre. Denn unter den Elben waren weibliche Regentinnen unüblich.
Das Ende der bekannten Geschichte von Galadriel lautet mit Pesch so:
Gegen Ende des Dritten Zeitalters hoben die Valar schließlich den Bann gegen sie als letzte Überlebende der Verbannten auf, auch weil sie der Verlockung des Einen Rings widerstanden hatte.
Eine wechselvolle Geschichte hatte Galadriel auch in Bezug auf ihren Namen, wie in der Ardapedia zu lesen ist. Von ihren Eltern wurde sie Artanis (edle Frau) und Nerwen (Mannmädchen) genannt. Sie selber nahm aber den Epesse Altáriel (Quenya) oder Alatáriel (Teleri) an, den ihr Celeborn gab. Er bedeutet die mit einem Strahlenkranz gekrönte Maid. Später nannte sich in Sindarin Galadriel, da Thingol die Sprache der Noldor in Beleriand verbot.
[Die] Schreibung des Namens Galadhriel (Sindarin galadh = Baum) [ist] hinfällig und nicht korrekt. Diese falsche Schreibung kam wahrscheinlich auf, da ihr Name mit dem Volke Lóriens, den Galadhrim (“Baumbewohner”), assoziiert wurde. (Ardapedia)
Das Bild von Ted Nasmith zeigt Galadriel mit ihrem Mann Celeborn am See Evendim (Hobbitisch Abendrotsee, Nen Uial = Wasser des Zwielichts). Es stammt aus dem Jahr 2020 und ist mit Gouache-/Wasserfarben 17’’ auf 11,75’’ gross. Die Idee der Reise Galadriels ausserhalb Lothlóriens stammt aus dem Buch Tolkiens «Nachrichten aus Mittelerde». Ted Nasmith erhielt 2021 den Tolkien Society Award für das beste Kunstwerk mit dem Gemälde «Gondolin im Winter».
Hobbitpressebeitrag von Helmut W. Pesch zu Galadriel (1. Beitrag: Númenor)
Ardapedia zu Galadriel
Titelbild: Galadriel am See Evendim © Ted Nasmith
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